Wer momentan Sonnenblumenöl kaufen möchte trifft vor allem auf leere Ladenregale. Geschuldet ist diese Situation der Pandemie sowie dem Ukrainekonflikt. Folglich sind Ernteausfälle sowie Einbrüche bei der Produktion von Sonnenblumenöl. Der Mangel dieses Öls lässt nach Alternativen suchen.
Sonnenblumenöl ist hierzulande eine begehrte Zutat, welches sich zum Backen, Frittieren sowie auch als Salatöl eignet. Bekannte Alternativen hierfür sind zum Beispiel Rapsöl, Erdnussöl & Ghee. und zum Anbraten Kokosfett oder Palmkernfett.
Ist auch Olivenöl eine gute Alternative?
Auch wenn oft Zweifel hinsichtlich der Erhitzbarkeit geäußert werden sollte man berücksichtigen, dass Olivenöl bis ca. 190 °C erhitzt werden kann. Somit ist Olivenöl auch zum Kochen bei mittleren Temperaturen geeignet. In Griechenland ist es daher selbstverständlich mit Olivenöl zu Kochen, Backen und auch zu frittieren. Dementsprechend liegt der Prokopfverbrauch von Olivenöl in Griechenland bei ungefähr 15 l pro Jahr. (Deutschland nur 1 l pro Jahr).
Vergleichen wir Sonnenblumenöl zu Olivenöl muss auch der Preisaspekt berücksichtigt werden. Sortenreines extra natives Olivenöl liegt preislich deutlich höher als Sonnenblumenöl. Jedoch gibt es auch preiswerte Alternativen. Immer häufiger finden wir sogenanntes Bratolivenöl (auch in Bio-Qualität), oder natives Olivenöl (2te Güteklasse).
Was ist der Unterschied zwischen den Güteklassen bei Olivenöl?
Die Europäische Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 setzt die Güteklassen für Olivenöl fest. Im Lebensmittel-Handel werden hauptsächlich Güteklasse 1 "nativ extra" und Güteklasse 2 "nativ" angeboten. Beide Qualitäten werden direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren ohne Wärmeeinwirkung gewonnen. Der Parameter, in dem sich die beiden Qualitäten leicht unterscheiden ist der Gehalt an freien Fettsäuren. Sensorisch ist dieser Unterschied für Laien kaum zu schmecken. Die Verordnung legt fest, dass natives Olivenöl extra einen Säuregehalt ≤ 0,8 % aufweisen muss, das native Olivenöl ≤ 2 %. Ob natives oder extra natives Olivenöl, aufgrund ihres hohen Anteils an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E weisen beide Öle die gleichen gesundheitlichen Vorteile auf.
Was ist Unterschied zwischen Bratolivenöl und nativem Olivenöl (2ter Gütelklasse).
Diese Frage kann leider nicht einheitlich beantwortet werden. Aber wir können es mit einem Vergleich von 2 Produkten versuchen.
Marke |
Alnatura Brat-Olivenöl |
Mani Bläuel MANI 100% natives Olivenöl (der Küchenheld) |
Ursprung |
n/a |
Griechenland |
Bestandteil |
Mischung aus raffiniertem und nativem Olivenöl |
100% natives Olivenöl |
Pressung |
|
Kaltgepresst |
Behandelt |
durch Wasserdampf desodoriert |
Nicht behandelt |
Zertifizierung |
Bio |
Bio |
Anwendung |
Kochen, Backen, Braten, Salatöl |
Kochen, Backen, Braten, Salatöl |
Erhitzbarkeit |
Mittlere Temperaturen 190°C |
Mittlere Temperaturen 190°C |
Das MANI 100% natives Olivenöl besteht, wie der Name schon sagt, aus 100% nativem Olivenöl und wird ausschließlich mit mechanischen Verfahren ohne Wärmeeinwirkung gewonnen. Das Alnatura Brat-Olivenöl hingegen besteht nur zu 20% aus nativem Olivenöl. Und das ist auch der Hauptunterschied zwischen den beiden Ölen. Bratolivenöl kann aus raffiniertem und nativem Olivenöl bestehen. Hingegen darf natives Olivenöl nur mit mechanischen Verfahren ohne Wärmeeinwirkung gewonnen werden.
Zusammenfassung: Olivenöl ist eine Alternative zu Sonnenblumenöl
Olivenöl 1ter und 2ter Güteklasse sowie Brat-Olivenöl eignen sich als Alternative für Sonnenblumenöl. Mit Olivenöl kann bedenkenfrei gekocht und gebackt werden. Auch zum Anbraten bei mittleren Temperaturen eignet sich Olivenöl. Preisunterschiede beim Olivenöl entstehen durch die Güteklasse, durch Zertifizierungen (Bio- nicht Bio), Herkunft und Sortenreinheit. Unter Berücksichtigung von Qualität versus Preis können wir vor allem das MANI 100% native Olivenöl (Küchenheld) als Alternative zum Sonnenblumenöl empfehlen.